Quälen

An manchen Tagen ist es einfach verhext. Obwohl, eigentlich gibt es Zeiten da ist es an allen Tagen so und man kann die zählen, an denen einfach mal alles ok ist. Jeden Tag plagen mich extreme Kreislaufschwankungen, bestialische Kopfschmerzen, meine Augen flirren und ich muss ständig blinzeln und die Augen zusammenkneifen um irgendwas zu sehen. Die Bildschirmarbeit macht es natürlich nicht besser.

Lithium

Heute ist ein guter Tag! Endlich, endlich sind sie zu mir gekommen! All die Zweifler, all die Unker, „…niemals werden sie zu dir kommen du Loo… „Wie hass ich sie! Wie hab ich darauf gewartet es ihnen zu zeigen! Und nun… nun endlich ist es soweit! 

Mundwinkel die sich zu den Ohren strecken und Lippen die sich lustvoll und wissend kräuseln. So schaut es mir entgegen, dieses Bild im Spiegel. Wie oft hab ich es gescheut, hielt alle Luken geschlossen, nur um ihm nicht zu begegnen.

Die Angst vor Weiblichkeit

„Weiblichkeit ist die Eigenschaft, die ich an Frauen am meisten schätze.“

Oscar Wilde

Oscar Wilde bringt so treffend auf den Punkt, was viele völlig vergessen zu haben scheinen. Denn wahre Weiblichkeit mit all ihren Facetten, ist nicht gerne gesehen. Man kann sogar sagen, dass sie gefürchtet ist. Diese Gesellschaft hat Angst vor Weiblichkeit! Das mag zwar keiner offen zugeben aber erst am Wochenende durfte ich mal wieder eine gänzlich andere Erfahrung machen. Denn wenn ich ausgehe, liebe ich es mich zurechtzumachen. Kleidung anzuziehen, um mich selbst mit Blicken vor dem Spiegel wieder auszuziehen. Ich liebe es einfach eine Frau zu sein und ich weiß nicht, warum ich mir das verbieten sollte. Aber es gibt viele, die das anders sehen.

Im Kino

Sie ging mit ihm ins Kino. Das war ein guter Ort für ein 2. Treffen. Beim 1. Treffen saßen sie in einer Bar. Sie saßen bis tief in die Nacht dort, tranken einen Cocktail nach dem anderen und mit jedem Cocktail wurden ihre Gespräche intensiver. Der Rausch der Cocktails und der Intensivität stieg beiden zu Kopf. Sie bemerkten, wie sehr sie einander begehrten. Es war ein animalisches Begehren. Ihr Gespräche waren wie Kämpfe, ihre Worte die Waffen. Wer sie so sah, konnte die Funken springen sehen und es schien nur eine Frage der Zeit wann einer der beiden über den Tisch sprang und den anderen auffraß.

Polly

“Hey, hör ma auf und gib mir lieber das Steinchen.”

……

“Kannst du nich hören?? Ich hab gesagt du sollst aufhören.“

“Was?? Warum denn das jetzt?”

Grunzend steigt er von ihr und bleibt der Länge nach liegen. Sie wird hektisch, zeigt ihm ein angeekeltes Gesicht und fängt an, am Boden ihr Shirt zu finden. Nachdem sie es übergestreift hat, springt sie auf und nimmt die kleine Pfeife, die auf dem verdreckten Tisch steht. Ein alter Glastisch mit Intarsien. Dessen Bestimmungsort der blaue Salon eines Herrenhauses gewesen sein muss. Hier steht er nur zum Zweck und erlebt den sozialen Abstieg.

About a girl

Ich traf Dich am Haus, wo die Hyazinthen blühen. An einem lauen Sommerabend. 

Langsam kam ich den Berg hinauf, und sah das Haus durch einen Blütenregen. Die Krokusse verloren bereits ihre Blätter und wehten mir um die Nase. 

Je näher ich dem Haus kam, umso stärker wurde der Duft der Hyazinthen. Tief sog ich ihn ein, berauschte mich an diesem Wohlgeruch.

Dumb

Hab´n Mädchen in meinem Arm, dass mir ununterbrochen irgendwelche Scheisse von Tönungscreme und what the hell ever erzählt. Fuck, was tut man sich nicht alles an, nur für ein bisschen Spaß. Ganz fest krallt sie sich mit ihren pinken fake Nägeln in meinen Rücken. Sicher hat mein Shirt später Löcher. Verdammte Fotze, lass mich los. Ich schaue auf sie hinab und grinse ihr mein süßestes Lächeln entgegen. Ich kann förmlich spüren wie sie darunter schmilzt. 

“Hey Baby” raune ich ihr zu “findest de die Party nich auch langweilig?” Sie himmelt mich nur an und grinst so dämlich, als wäre ihr grade irgendein verdammter Heiliger erschienen.

Sprachdiktatur

Wörter sind wie Honig. Entlässt man sie einmal aus ihrem Glas und streicht sie in das Leben, sammelt sich im Laufe der Zeit auch allerlei Unrat an ihnen an. Durch den Gebrauch und den Umgang mit einem Wort bleiben am linguistischen Honig vor allem die negativen und anstößigen Bedeutungen hängen. Das Wort ist nicht mehr ausschließlich nüchterne Beschreibung, sondern kann gleichzeitig eine Bewertung überbringen, die den Bezeichneten in ein falsches Licht rückt. 

Pennyroyal tea

Habe mich in meiner Höhle verkrochen. Nur hier fühl ich mich sicher. Draußen tobt das Leben, es schreit mir regelrecht zu. Ich will´s nicht hör´n! Kann´s nicht mehr hör´n! 

Vollkommen allein. Nur so will´s mir recht sein. Menschen. Familie. Freunde. Sie widern mich an! Was aller Welt Halt gibt, bietet mir nur den Strick.