In meiner Zeit in Köln habe ich solche und ähnliche Sprüche des Öfteren gehört. Vielen Frauen geht das ähnlich. Die einen ignorieren es, andere wehren sich und wieder andere fühlen sich geschmeichelt. Flirts sind etwas Normales und gehören zum Leben dazu. Egal, wie sie gestaltet sind, es geht darum, gegenseitige Aufmerksamkeit zu erlangen. Diese Aufmerksamkeit kann sexuelle oder auch ernst gemeinte Absichten verfolgen. Die Grenzen zwischen einem harmlosen Flirt und sexueller Belästigung sind fließend und unterliegen einer individuellen Wahrnehmung.
In den letzten Jahren ist die Debatte um Sexismus ins Rollen gekommen und die „Harmlosigkeit“ jedes Flirts ist dem Vorwurf des Sexismus gewichen. Selbst Bekundungen wie: „Du siehst heute hübsch aus“, stehen unter Generalverdacht, rein sexuelle und herabwürdigende Ambitionen zu haben.
Schlagwort: #metoo
Feminismus als Lehre vom Opfer?
Frauen sollten keine Opfer sein, vor allem sollten sie nicht durch eine Debatte zu Opfern gemacht werden! Aber das Frauen im Allgemeinen für sich selbst sprechen können, scheint keine Relevanz mehr zu haben, betrachtet man die derzeitigen Geschehnisse. Die #metoo Bewegung erschuf ein überempfindliches Umfeld, in dem sogar die Bewunderung an eine Frau mit dem Sexismus Stempel versehen wird. Und dieser Stempel ist vergleichbar mit dem zwangsvollsteckerischen Kuckuck, denn ist er einmal aufgebracht ist die Pfändung bzw. Eliminierung nicht mehr weit.
#metoo
Derzeit ist der Aufschrei der Medien wieder groß, nachdem die sexuellen Machenschaften des Harvey Weinstein öffentlich gemacht wurden. Unzählige Frauen bekennen mit #metoo ihre Erfahrungen mit sexueller Gewalt und es wird deutlich, dass sexueller Missbrauch und Alltagssexismus präsent wie eh und je sind. Dieser reicht von Anmach-Sprüchen auf offener Straße, über tätliche sexuelle Belästigungen im Job, bis hin zur Vergewaltigung. Die Medien überschlagen sich mit Artikeln zu diesem Thema. Von betroffenen Frauen und aus welchem Bereich sie stammen, bis hin zu Verhaltensregeln, die Männer befolgen sollten. Die Liste der in den letzten 2 Wochen erschienen Artikeln ist lang, sehr lang. Noch länger sind die Kommentarleisten unter den Artikeln, mit empörten und betroffenen Lesern.