Die Angst vor Weiblichkeit

„Weiblichkeit ist die Eigenschaft, die ich an Frauen am meisten schätze.“

Oscar Wilde

Oscar Wilde bringt so treffend auf den Punkt, was viele völlig vergessen zu haben scheinen. Denn wahre Weiblichkeit mit all ihren Facetten, ist nicht gerne gesehen. Man kann sogar sagen, dass sie gefürchtet ist. Diese Gesellschaft hat Angst vor Weiblichkeit! Das mag zwar keiner offen zugeben aber erst am Wochenende durfte ich mal wieder eine gänzlich andere Erfahrung machen. Denn wenn ich ausgehe, liebe ich es mich zurechtzumachen. Kleidung anzuziehen, um mich selbst mit Blicken vor dem Spiegel wieder auszuziehen. Ich liebe es einfach eine Frau zu sein und ich weiß nicht, warum ich mir das verbieten sollte. Aber es gibt viele, die das anders sehen.

Ich ging mit einer Freundin in eine Bar und irgendwann stand ein Typ neben uns und quatschte uns an. Durch diesen Umstand lernten wir auch seine beiden Freunde kennen und verfielen mit allen Dreien in ein sehr anregendes Gespräch. Irgendwann kam dann das Thema auf mein Äußeres, was an diesem Abend sehr körperbetont war aber bis auf den verlängerten Hals alles bedeckte. Es war also noch nicht mal wirklich ein freies Dekolleté zu sehen. Aber mein Gesprächspartner, nennen wir ihn Alex, war sichtlich irritiert über die Kombination meines Äußeren und meinem Intellekt. Man kann sagen, dass er fast empört war, weil diese beiden Attribute so gar nicht zueinanderpassten in seinem Weltbild. Er verfiel dann in einen Appell an mich, ich müsste mich doch anders kleiden, um auch von intelligenten Menschen ernst genommen zu werden. Ich konnte nur erwidern, dass die Menschen, die mich kennen lernen schnell merken, dass ich nicht dem gängigen Klischee entspreche attraktiv und sexy = blöd. Und auch das ich stolz darauf bin, dass es genauso ist. Aber das schien ihm nicht Argument genug zu sein. Er bewunderte das zwar auf eine Weise aber wirklich annehmen konnte er es nicht, hatte ich das Gefühl.

Es ist schon ein Phänomen, in einem so aufgeklärten Zeitalter zu leben und immer noch mit solchen altertümlichen Klischees konfrontiert zu werden. Und das ist absolut kein Einzelfall, sondern, soweit ich das einschätzen kann, immer noch die Regel und das auch weltweit. Emanzipation hat zwar so weit stattgefunden, dass Frauen wirtschaftlich und intellektuell akzeptiert werden aber auch nur so lange sie sich an die Konventionen der Männer halten. Und dieser Umstand macht mich wirklich traurig, denn daran sind sowohl Männer als auch Frauen mitschuldig. Männer haben die Regeln vorgegeben und Frauen halten sich daran, ohne diese Regeln in Frage zu stellen.

Die Frauen haben sich emanzipiert. Das ging aber nur durch Anpassung an die Männer. Sie haben ihre Kleidung angepasst, ihre Ernsthaftigkeit und auch die Ausdrucksform ihres Intellekts. Nur so konnten sie sich eine Gleichstellung erarbeiten. Frauen erhalten jetzt ihre Gleichstellung aber nur solange sie ihre Weiblichkeit zu Hause lassen, oder am besten gar nicht mehr rausholen. Es ist faszinierend aber so läuft es wohl nach wie vor in vielen Teilen der Welt. In Kulturen in denen Frauen zu ihrer Weiblichkeit stehen und sie offen zeigen, werden sie nicht gleichberechtigt behandelt, so zum Beispiel in Russland. Verstecken Frauen aber ihre Weiblichkeit, werden sie akzeptiert und können am großen Weltenspiel mitmischen, wie es beispielsweise hier in Deutschland der Fall ist.

Weibliche Attribute zur Schau stellen, wird immer noch als Instrumentalisierung gewertet. Frauen zeigen aus keinem anderen Grund ihre Vorzüge, als sie als Waffe einzusetzen. Um einen Mann zu ködern, um die Sinne der Männer zu vernebeln. Eine Frau wird auf ihre Optik reduziert, sobald sie ihre Reize zur Schau stellt. 

Aber warum muss das denn so sein? Kann man in einer aufgeklärten Zeit wie heute solche Konventionen nicht über Bord werfen? Anscheinend gelingt das nach wie vor nur wenigen. Denn das Bild einer Frau ist klar definiert und das seit Jahrtausenden. Nicht erst das Christentum hat ein Bild für Frauen kreiert, dass sie in 2 Lager aufspaltete. Wollte eine Frau anerkannt sein, sollte sie der Jungfrau Maria gleichen. Keusch, sittsam, bescheiden, mütterlich und ohne eigene Bedürfnisse. Ihr gegenüber stand das Bild der frivolen, leidenschaftlichen, sexuellen und somit alles verschlingenden Frau. Dieses Bild könnte man mit Lilith vergleichen. Ein zügelloser Dämon, der Männer verführt und Kinder tötet. Denn die weibliche Sexualität war gleichgesetzt mit dem Bösen. So mussten Frauen ihre Weiblichkeit verdrängen so weit es möglich war, um Anerkennung zu erlangen in einer von Männern dominierten und bestimmten Welt.

Die Lust erfuhr sehr früh einen Affront und als Verursacher der Lust galt die Frau. Ihre weiblichen Reize erregten den Mann und lenkten ihn von seinem „eigentlichen“ Wirken ab. Der Mann aber galt als das Ebenbild Gottes, sein Dasein galt einem höheren Sinn. Sokrates prägte in diesem Zusammenhang den Begriff der Mäeutik, der Hebammenkunst. Damit war das Hervorbringen von Erkenntnissen gemeint und die wurden mit geistigen Kindern verglichen (diese Kinder waren unsterblich, die der Frau dagegen nicht). Männer hatten in diesem Weltbild den Sinn geistig zu wirken, die Frau galt dem Nachwuchs. Übertragen hieß das auch, der Mann stand für das Unsterbliche, die Frau für das Sterbliche. Sie war es, die zwischen ihm und der Gottgleichheit stand und sie war es auch, die ihn dazu bringen konnte schwach zu werden. Indem sie ihn durch ihre Reize anzog und ihm die Sinne betäubte. Was galt es also einzudämmen? Die Macht der Frau über den Mann und die lag eindeutig in der Lust, die sie in ihm erzeugen konnte.

Dieses ganze Spiel der weiblichen Unterdrückung ist ein Spiel um Lust und Macht. Die Lust wurde verbannt und somit auch ein Teil des Menschen an sich. Die Lust bahnte sich ihre Wege aber die Auswüchse ihrer Unterdrückung sind für uns alle noch spürbar, auch wenn schon ein langer Weg ihrer Befreiung hinter uns liegt. Was wir aber noch nicht überwunden haben, ist die Lust als Teil eines Ganzen zu begreifen. Wenigstens nicht in ihrer Visualisierung. Denn was offensichtlich Lust zeigt, erhält nach wie vor den Stempel des „Bösen“ oder des nicht Kontrollierbaren. Und es erfährt eine Objektivierung. Was erregt kann nicht menschlich sein. Es wird abgespalten und zu etwas erklärt, was mit dem realen Leben wenig zu tun hat. Es wird in eine Traumwelt verbannt, auf die jeder zugreifen darf, die aber niemand gänzlich in sein Leben lassen darf. Menschen, die diese Traumwelt besiedeln, also jene die sich zu Objekten der Lust machen (machen lassen) werden aus der Realität verdrängt, haben in den Augen vieler keine wirkliche Daseinsberechtigung als Mensch. Als Lustobjekt ja, aber nicht als Mensch mit Bedürfnissen.

Und da das Lustobjekt Nr. 1 nach wie vor die Frau ist, gilt dieses Prinzip vor allem für uns Frauen. Wir haben also immer noch die Wahl, wofür wir uns entscheiden. Entweder wir eifern der Jungfrau Maria nach oder Lilith. Das heißt gleichzeitig, dass wir uns entscheiden müssen für Gleichberechtigung und Anerkennung oder dafür nur als Objekt wahrgenommen zu werden. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Frauen in diesem Land darauf verzichten ihre Reize offen zur Schau zu tragen. Und die „Verhüllungsquote“ steigt mit der Bildung und dem Intellekt. Denn intelligente Frauen wollen nicht zum Objekt „degradiert“ werden. Sie wollen ernst genommen werden und das werden sie, wenn sie sich an die Jahrtausende alten Konventionen halten. 

Und ich finde diesen Zustand wirklich und wahrhaftig zum Kotzen und dulde es weder, noch halte ich mich an diese Konvention! Ich lasse mir nicht verbieten, mich zu entschärfen, nur damit ich in das Bild einer patriarch geprägten Gesellschaft passe! Die Menschen sollten begreifen, auf welchen Konstrukten ihre Überzeugungen aufgebaut sind, dann würden sie vielleicht nicht so zwanghaft daran festhalten. Das Neue wirkt oft bedrohlich aber im besten Fall bietet es eine Befreiung des Selbst. 

Lust ist nach wie vor abgespalten vom allgemeinen Weltgeschehen. Es darf stattfinden, hinter verschlossenen Türen und in einem definierten Rahmen aber auch nur dort. Überall sonst wird es nach wie vor verpönt. Und mit der Lust wird auch all das in eine schmutzige Ecke verbannt, was Lust erzeugt, womit wir wieder beim Anfang wären

Die Entfaltung einer Frau war starken Einschränkungen unterworfen und ist es noch heute. Sah sie ihre Bestimmung nicht darin, Ehefrau und Mutter zu sein, stand ihr ein entbehrungsreicher und gefährlicher Weg bevor

Eine gute Ehefrau glich in ihrem Auftreten einem Kind. Gehorsam und ohne eigene Sexualität. Sie stellte ihre Bedürfnisse für die ihres Mannes zurück

Es ist das Bild, was man von einer Frau hat die zu sich und ihrer Sexualität steht. Es steht für Wolllust, Krankheit und Verderbnis. Kurz für das Hurentum

 Denn diejenigen die ihre Weiblichkeit zeigen, instrumentalisieren sie automatisch. Jedenfalls ist das die weitläufige Meinung.

Jetzt sind wir an einem Punkt angekommen, an dem Frauen zwar großteils gleichberechtigt werden (westliche Welt) aber die weiblichen Werte sind in dieser Realität verloren gegangen. Wer gleichberechtigt sein will, muss sich nach wie vor an die männlichen Konventionen halten. Sei männlich oder du unterwirfst dich automatisch. 

Sind wir aber mittlerweile nicht an einem Punkt angelangt, in dem die Emanzipation so weit fortgeschritten sein sollte, dass Frauen sich ihrer Anpassung entledigen könnten? Das sie wieder anfangen sollten zu sich und ihren Werten und Vorzügen zu stehen und sich nicht permanent selbst verleugnen sollten? Aber diese Assimilation an das Männliche hat die Frauenwelt bereits so unterminiert, dass es normal geworden ist die eigene Weiblichkeit zu verleugen. Es wird überhaupt nicht mehr in Frage gestellt, warum das so ist. Frauen haben sich in ihrem Schicksal ergeben und sind entweder attraktiv oder gleichberechtigt. Und jene die es versuchen das eine mit dem anderen zu verbinden, so wie ich, werden all zu gerne mit Verachtung gestraft oder nur belächelt. 

Den gängigen Attraktivitätsmerkmalen zu entsprechen hat ein Stigma. Frauen machen sich für Männer attraktiv, damit die sie ernähren. Die Frau liefert das gute Aussehen, der Mann das Geld. Sich attraktiv zu machen hat nach diesem Grundsatz nur ein Ziel. Und dieser Grundsatz ist es, der den meisten Menschen zu schaffen macht. Männer sehen in jeder attraktiven Frau eine Aufforderung ein potentieller Ernährer der Frau zu sein. Das ist wiederum damit verbunden, dass er einen Besitzanspruch auf diese Frau hat. Es ist ihm also gestattet sich anzubieten, indem er sie anmacht. Andere Frauen sehen in einer attraktiven Frau einen konkreten Angriff gegen sich selbst. Denn diese Frau stellt allein durch ihre Attraktivität Anspruch an ihren Mann. Ihr attraktives Äußeres signalisiert, dass sie noch einen Ernährer sucht. Darauf reagiert die andere Frau mit Angriff, indem sie Besitzansprüche an ihrem Mann klar macht, sowohl ihrem Mann als auch der attraktiven Frau.

Der Feind der weiblichen Atraktivität sind also Klischees die so alt sind, dass man darüber lachen muss, wieviel Gültigkeit sie noch besitzen in einem „aufgeklärten“, emanzipierten Zeitalter. Denn dieses Klischee verbietet jeder Frau, die nicht aktiv auf Partnersuche ist, sich für andere attraktiv zu machen. Dabei ist es doch einem jedem Menschen ein Bedürfnis schön zu sein, auch wenn das für jeden etwas anderes heißt. Und das nicht nur wenn er gerade auf Partnersuche ist, sondern immer. Wer geht schon gerne aus dem Haus, wenn er nicht denkt er sicht ansehnlich aus.

Aber Attraktivität erhält einen Maulkorb. Sei nicht zu attraktiv, sonst sieht man in Dir nur den männerfressenden Vamp, der nichts anderes im Kopf hat ausser Sex und einen Ernährer zu finden.

Ist das nicht tarurig? Das man Attraktivität so geißelt? Und das sich so viele Menschen so geißeln lassen?

Diese Verachtung die einem da bisweielen entgegen gesetzt wird, ist manchmal schon wirklich unheimlich. Denn sie findet nicht zwingend in Worten statt. Es ist vielmehr die Stimmung die man bemerkt, die unbewusste Ablehnung und das damit verbundene Verhalten. Da kommt soviel rüber. Von Verblüffung, Belustigung, Empörung und auch bitterer Hass. Und gerade dieser Hass lässt mich erschaudern. Denn er kommt auch von Menschen, die man nur auf der Straße sieht, einem in der Bahn gegenüber sitzen und besonders oft kommt dieser von Frauen. Jetzt kann man sagen, vielleicht provoziere ich das. Ja das tue ich, aber nicht indem ich aktiv etwas dafür tue, sondern rein dadurch, dass ich aussehe wie ich aussehe und bin wer ich bin. Ich sitze nicht in der Bahn, telefoniere lautstark und werfe mir alle 3 Minuten die Haare schwungvoll zurück. Ich sitze, lese und bemühe mich um Höflichkeit. Und trotzdem reissen die Blicke nicht ab, das Getuschel, als wäre ich ein Tier im Zoo. Natürlich ist das nicht immer so aber es kommt immer wieder vor.

Diese ablehnende Haltung von Frauen hat mich lange Zeit besonders getroffen. Ich tu doch keiner was, hab ich mir immer gedacht. Erst viel später habe ich begriffen warum das wohl so sein wird. Frauen haben oft ein ausgeprägtes Revierverhalten anderen Frauen gegenüber. Ich kann mich davon auch nicht freisprechen aber ich gehe damit um und lasse es niemanden spüren. Es sind punktuelle Emotionen die in einem aufsteigen, wenn eine fremde Frau das eigene Revier betritt. Ihnen Inne liegt die Angst seinen Status zu verlieren, was auch immer damit verbunden ist. Und diese Angst wird größer, je mehr uns die andere Frau als wirkliche Konkurrenz erscheint. Das kann man jede Woche wunderbar bei Shopping Queen beobachten. 5 Frauen die das beste Outfit suchen. Die besten Chancen auf den Sieg haben jene, die keine Modellmaße haben und kein ausgeprägtes Stilgefühl. Denn das wird von den Konkurrentinnen bereits zu Beginn ausgemacht und von diesem Zeitpunkt an wird dagegen gearbeitet. Natürlich nur implizit aber es reicht fast jedes Mal, um jener zum Sieg zu verhelfen die rein ästhetisch gesehen, sowohl optisch als auch vom Outfit, nicht dem Ideal entspricht. Es ist faszinierend die Bewertungen der Kandidatinnen zu analysieren. Den kleinen Miss Perfect´s wird jede Winzigkeit abgezogen und den Mädels die weder mit perfekter Figur noch mit perfektem Stilgefühl gesegnet sind, werden gerade zu mit Punkten überhäuft. Frauen lieben es die Makel der anderen direkt auf dem Silbertablett präsentiert zu bekommen. Denn dann können sie sich selber perfekter fühlen. 

Warum die Natur uns diesen Mechanismus mit gegeben hat, ich weiß es nicht aber ich glaube wirklich, dass die wenigsten frei davon sind. Selbst wenn sie es nicht ausleben, diese Emotionen kommen. Und das geht auch nicht nur Frauen so. Auch Männer sind missgüsntig aber bei ihnen kommen andere Bereiche zum Tragen. 

Ich finde es immer wieder schade zu sehen, wie sehr sich Menschen von anderen abhängig machen, weil sie es nie gelernt haben ihre Emotionen zu kontrollieren bzw. sie erst mal kennenzulernen. Und genau hier setzt der Vorzug des eigentlich Weiblichen an. Denn was macht denn Weiblichkeit aus? Es sind Attribute wie Einfühlung, Weichheit, Fürsorge, Empathie, Hingabe, Leidenschaft, Temperament und ein gutes Gespür für sich selbst und die direkte Umwelt. Alles Werte, die eine gute Mutter ausmachen. Aber eine gute Geschäftsfrau? Eher nicht. All das typisch weibliche haben die Frauen verbannt, als sie begannen in die Wirtschaft zu strömen. Wieviele sich tagtäglich geisseln, nur weil sie ihre Eigenschaften nicht leben können, ich will es gar nicht wissen. Und viele wissen überhaupt nicht mehr, was das eigentlich bedeutet diese Werte auszuleben. 

Sie leugnen was sie sind, bekommen bereits als Kind eingetrichtert, dass alles typisch Weibliche in dieser Welt höchstens etwas am Herd zu suchen hat. So entsteht in den Köpfen eine Deformierung des Weiblichen. 

Weichheit = Schwäche

Einfühlung = Fremdbestimmung

Fürsorge = Bevormundung, Kontrolle

Empathie = Willenlosigkeit

Hingabe = Abhängigkeit

Spüren des Augenblicks = Lethargie

Guter Kontakt zu sich selbst = Launenhaftigkeit

Und wenn man sich das mal anschaut, wonach hört sich das an? Wie das, was männern ihren Frauen vorwerfen oder bereits Brüder ihren Schwestern. Und all das hat sich ins Geschäftsleben eingeprägt. All diese Attribute erfahren sehr oft keine wirkliche Wertschätzung sondern bestenfalls Akzeptanz/Duldung. Die Arbeitswelt schätzt Werte wie: Kraft, Mut, Risikobereitschaft, Markanz/Präsenz, Führungsanspruch, Zielstrebigkeit, Rationaliät, Aggression, Durchsetzungsvermögen und Dominanz All das zählt dort, wo man aufsteigen will, wo man wirklich gleichbereichtigt sein will. Und genau in diesen Sphären wird alles typisch weibliche nur müde belächelt und verspottet. . Und welch Zufall, dass das alles typisch männliche Eigenschaften sind.

Die Geschäftswelt ist ein Erbe von jahrtausende langem Treiben und es war bis auf die letzten Jahrzehnte fast ausschließlich von Männern geführt worden. Natürlich haben sich diese Attribute durchgesetzt. Aber man kann auch gut erkennen, was dabei auf der Strecke geblieben ist. Denn was sind Auswüchse dieser Wirtschaft? Brandschatzung des Planeten und der Menschen, Rücksichtslosigkeit, Machtgier, Habgier usw. All das hat sich entwickelt aus den männlichen Attributen, die elitisiert wurden, die Garant für Erfolg waren. Aber diese Einseitigkeit brachte diese Welt dorthin, wo sie jetzt ist, Kriege, Hungersnöte, verschwindene Rohstoffe, Versklavung usw. 

Man kann also deutlich sehen, dass die weiblichen Eigenschaften durchaus ihre Berechtigung haben und das nicht nur bei der Kindererziehung.

Aber dort sind sie geblieben, erfahren keine Berechtigung in der ganzen Welt, bleiben im Hintergrund und alle glauben, es müsste so sein. Das es aber fehlt, bleibt großteils unbewusst. Gerade in den Köpfen der Frauen. Sie sind darauf getrimmt sich an das männliche anzupassen, wenn sie gleichberechtigt behandelt werden wollen. Das ihnen dabei etwas verloren gegangen ist, wissen sie oft nicht. Sie haben es verdrängt. Aber alles verdrängte sucht sich irgendwann einen Weg nach draußen und wenn es dann nur in versteckten Emotionen zu Tage tritt. Wenn ihnen jemand zeigt, was sie vielleicht selbst gerne hätten oder wären. Dann regt sich etwas, zu meist negativ. Als Ablehnung, Verachtung, Eifersucht, Missgunst, Gehässigkeit, Boshaftigkeit oder auch Depression tritt es dann zu Tage und wird nur als genau das verstanden. Sie fragen sich nicht, warum sie gerade dieses Gefühl haben sondern reagieren nur darauf. Die Ursache bleibt unberührt. 

Und wieder bleibt der Zugang zu ihrer Weiblichkeit unberührt bzw verkommt zu einem Schreckgespenst und die Deformierung der Weiblichkeit geht weiter

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