Selbstbild-Fremdbild

Neulich noch,War ich die, die du wolltest.Aber heute,Alles in mir sträubt sich.Will dich nicht,Will dich nie mehr.Will nicht die sein,Nicht DAS seinWas du siehst,Noch in mir siehst. Selbstbild,Fremdbild,Es ist mir fremd, dieses Selbstbild,Was einst real war.Aber wer,Aber wasBin ich nun?Will nur noch wer sein!Nie wieder was.Auf immer ein wer,Nimmer ein das!

Befreiung

Sie sitzt auf ihrem Zimmer. Vor dem Fenster sind rote Tücher gespannt. Sie sind mit Reißzwecken an den Rahmen befestigt und an einigen Stellen hat der Stoff seine Spannung verloren. Hier sucht sich das Licht seinen Weg ungehemmt in den Raum. Es scheint auf die rote Samtcouch, deren Bezug Fäden zieht und das Futter hervorlugt, auf den alten Perserteppich, der schon so viele Schuhsohlen auf sich ertragen hat. Feine Mailänder Ledersohlen, alte billige Gummisohlen, von Turnschuhen und schlechten Kunstleder Schuhen aus dem Türkenladen. Alles Männersohlen.

Lithium

Heute ist ein guter Tag! Endlich, endlich sind sie zu mir gekommen! All die Zweifler, all die Unker, „…niemals werden sie zu dir kommen du Loo… „Wie hass ich sie! Wie hab ich darauf gewartet es ihnen zu zeigen! Und nun… nun endlich ist es soweit! 

Mundwinkel die sich zu den Ohren strecken und Lippen die sich lustvoll und wissend kräuseln. So schaut es mir entgegen, dieses Bild im Spiegel. Wie oft hab ich es gescheut, hielt alle Luken geschlossen, nur um ihm nicht zu begegnen.

Im Kino

Sie ging mit ihm ins Kino. Das war ein guter Ort für ein 2. Treffen. Beim 1. Treffen saßen sie in einer Bar. Sie saßen bis tief in die Nacht dort, tranken einen Cocktail nach dem anderen und mit jedem Cocktail wurden ihre Gespräche intensiver. Der Rausch der Cocktails und der Intensivität stieg beiden zu Kopf. Sie bemerkten, wie sehr sie einander begehrten. Es war ein animalisches Begehren. Ihr Gespräche waren wie Kämpfe, ihre Worte die Waffen. Wer sie so sah, konnte die Funken springen sehen und es schien nur eine Frage der Zeit wann einer der beiden über den Tisch sprang und den anderen auffraß.

Polly

“Hey, hör ma auf und gib mir lieber das Steinchen.”

……

“Kannst du nich hören?? Ich hab gesagt du sollst aufhören.“

“Was?? Warum denn das jetzt?”

Grunzend steigt er von ihr und bleibt der Länge nach liegen. Sie wird hektisch, zeigt ihm ein angeekeltes Gesicht und fängt an, am Boden ihr Shirt zu finden. Nachdem sie es übergestreift hat, springt sie auf und nimmt die kleine Pfeife, die auf dem verdreckten Tisch steht. Ein alter Glastisch mit Intarsien. Dessen Bestimmungsort der blaue Salon eines Herrenhauses gewesen sein muss. Hier steht er nur zum Zweck und erlebt den sozialen Abstieg.

Schwarze Sonne

Wenn ich in Gedanken versinkeUnd die schwarze Sonne in mir aufgeht,Spüre ich Abscheu vor mir selbst. Ich kann mich in den Augen anderer nicht mehr ertragen,Alles an mirIn mirZeigt mir meine Überflüssigkeit. Ohne meinen Humor könnte ich mich gar nicht mehr ertragen. Ich weiß nicht mehr wer ich bin,Was ich bin. Bin ich die schwarze READ MORE

About a girl

Ich traf Dich am Haus, wo die Hyazinthen blühen. An einem lauen Sommerabend. 

Langsam kam ich den Berg hinauf, und sah das Haus durch einen Blütenregen. Die Krokusse verloren bereits ihre Blätter und wehten mir um die Nase. 

Je näher ich dem Haus kam, umso stärker wurde der Duft der Hyazinthen. Tief sog ich ihn ein, berauschte mich an diesem Wohlgeruch.

Dumb

Hab´n Mädchen in meinem Arm, dass mir ununterbrochen irgendwelche Scheisse von Tönungscreme und what the hell ever erzählt. Fuck, was tut man sich nicht alles an, nur für ein bisschen Spaß. Ganz fest krallt sie sich mit ihren pinken fake Nägeln in meinen Rücken. Sicher hat mein Shirt später Löcher. Verdammte Fotze, lass mich los. Ich schaue auf sie hinab und grinse ihr mein süßestes Lächeln entgegen. Ich kann förmlich spüren wie sie darunter schmilzt. 

“Hey Baby” raune ich ihr zu “findest de die Party nich auch langweilig?” Sie himmelt mich nur an und grinst so dämlich, als wäre ihr grade irgendein verdammter Heiliger erschienen.

Pennyroyal tea

Habe mich in meiner Höhle verkrochen. Nur hier fühl ich mich sicher. Draußen tobt das Leben, es schreit mir regelrecht zu. Ich will´s nicht hör´n! Kann´s nicht mehr hör´n! 

Vollkommen allein. Nur so will´s mir recht sein. Menschen. Familie. Freunde. Sie widern mich an! Was aller Welt Halt gibt, bietet mir nur den Strick.