Sprachdiktatur

Wörter sind wie Honig. Entlässt man sie einmal aus ihrem Glas und streicht sie in das Leben, sammelt sich im Laufe der Zeit auch allerlei Unrat an ihnen an. Durch den Gebrauch und den Umgang mit einem Wort bleiben am linguistischen Honig vor allem die negativen und anstößigen Bedeutungen hängen. Das Wort ist nicht mehr ausschließlich nüchterne Beschreibung, sondern kann gleichzeitig eine Bewertung überbringen, die den Bezeichneten in ein falsches Licht rückt.